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Glossar: Die wichtigsten Begriffe zum Holzschutz

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Holzschutz: Die wichtigsten Begriffe
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Das Thema Holzschutz ist komplex und mit zahlreichen Fachbegriffen beladen. Was ist der Unterschied zwischen einer Grundierung und einer Imprägnierung? Und was ist eigentlich eine thixotrope Lasur? Damit Sie den Durchblick behalten, klären wir für Sie die wichtigsten Begriffe. Von B wie Biozide bis t wie thixotrop.

  • Biozide: Wirkstoffe, die auf chemischem oder biologischem Wege Schadorganismen (Insekten, Pilze) zerstören oder abschrecken und dadurch Holzschäden verhindern.

  • Bläue: Das dunkel gefärbte Myzel des Bläuepilzes verursacht eine bläuliche Verfärbung des Holzes (vornehmlich Nadelholz, besonders Kiefer). Kleine Fruchtkörper durchbrechen und zerstören den Anstrichfilm.

  • Dickschichtlasur: Anstrichstoffe mit relativ hohem Bindemittelgehalt. Dickschichtlasuren sind offenporig, durchscheinend und ähneln Lackfarben. Mit über 30 Prozent Festkörperanteil bilden sie einen sichtbaren und fühlbaren Film auf dem Holz und sorgen für Glanz und Glätte. Diese Art von Lasur reduziert Feuchtigkeit auch über einen längeren Zeitraum und ist daher besonders für Fenster und Türen geeignet.

  • Dünnschichtlasur: Der Bindemittelgehalt ist hierbei geringer als bei Dickschichtlasuren. Sie sind leichter zu verarbeiten, dringen sehr tief ein und blättern eher selten ab. Feuchtigkeit halten Dünnschichtlasuren allerdings nicht ab. Verwendet werden sie meistens für Verkleidungen, Zäune oder Pergolen, die ohne größeren Aufwand mit weiteren Dünnschichtlasuren nachbearbeitet werden können.

  • Grünbelag: Unter Grünbelag versteht man allgemein Algen, Flechten und Moose, die sich auf Hölzern und vielen anderen Untergründen im Freien bilden können. Das Entstehen dieser Mikroorganismen hängt von Witterung und Klima ab und wird durch die heute zum Teil besseren klimatischen Bedingungen begünstigt. Andere Faktoren sind Standort, Luftfeuchtigkeit, Nähe zu Pflanzen. Mit speziellen Grünbelag-Entfernern lassen sich die Oberflächen wirksam von der grünen Schicht befreien.

  • Grundierung: Grundierungen, auch Tiefengrund oder Haftgrundierung, werden in der Fachsprache Primer genannt. Der Primer verbessert die Tragfähigkeit von Untergründen für nachfolgende Beschichtungen und verringert ihre Saugfähigkeit. Bei der Holzbeschichtung verhindern Grundierungen zum Beispiel das Durchschlagen von färbenden Holzinhaltsstoffen, bei Metalluntergründen schützen sie vor Korrosion. Auch für Kunststoffbauteile gibt es spezielle Kunststoffgrundierungen.

  • Hirnholz Schnitt und Hirnholz: Bezeichnung für Holz, das quer zur Stammachse bzw. zum Faserverlauf geschnitten wurde. Jahresringe sind zu erkennen. Hirnholz kann ein Mehrfaches an Druck aushalten als längs zur Faser geschnittenes Holz. Das Hirnholz nimmt stark Wasser auf und muss daher besonders geschützt werden.

  • Holzfeuchte: Der Feuchtegehalt des Holzes beträgt im frisch geschlagenen Zustand je nach Baumart zwischen etwa 40-60%. Beim Lagern gibt das Holz Wasser aus den Zellen ab bis der Feuchtigkeitsgrad der umgebenden Luft erreicht ist. Bei Verwendung in Innenräumen, z.B. für Parkettarbeiten, sollte das Holz zwischen 7-9% Feuchte aufweisen.

  • Holzinhaltsstoffe: Holzinhaltsstoffe sind im Holz eingelagerte Gerb- und Farbstoffe, Harze, Wachs und Fett sowie mineralische Stoffe. Sie sind in allen Holzarten mehr oder weniger vorhanden und können beim Beschichten den Anstrich verfärben. Wasser oder auch wasserbasierte Anstrichprodukte lösen die Inhaltsstoffe. Harze, Wachse und Fette lassen sich auch mit Lösemitteln auswaschen. Ein Isoliergrund vermindert das Durchschlagen der Holzinhaltsstoffe, indem er die Stoffe einkapselt und sie somit nicht mehr von der wasserbasierten Beschichtung angelöst werden. Besonders bei den Holzarten Red-Cedar, Eiche, Hemlock, Bangkirai, Meranti, Robinie können Inhaltsstoffe durchschlagen.

  • Imprägnierung: Holzimprägnierungen bieten Schutz gegen Verwitterung (durch UV-Strahlen), Umwelteinflüsse (Feuchtigkeit) und Schädlingsbefall (Insekten, Pilze, Fäulnis). Um einen guten Schutz zu gewährleisten dringen sie tief in das Holz und schließen die Poren. Aber auch bei Betonbauteilen können beispielsweise mit imprägnierenden Epoxyd-Lösungen die Poren gefüllt und so die Oberflächen widerstandsfähiger gemacht werden.

  • Kesseldruckimprägnierung: Ein Verfahren, bei dem schwer auslaugbare Schutzsalze in speziellen Druckkesseln auf das Holz einwirken. Die Salze werden tief in das Holz gepresst und sollen dadurch Schutz vor Fäulnis und Schädlingsbefall bewirken. Das Holz verfärbt sich dadurch leicht grün oder braun.

  • Lasuren: Dickschichtlasuren (Schicht bildend, lasierend, lackähnliche Eigenschaften) werden z.B. auf Fenstern und Haustüren angewendet. Dünnschichtlasuren (nicht deckend, mit geringem Pigmentanteil) werden auf allen nicht maßhaltigen Konstruktionen eingesetzt (z.B. Zäunen, Pergolen, Holzfassaden).

  • Lignin: Neben der Zellulose der häufigste pflanzliche Naturstoffe der Erde und wichtigster Bestandteil des Holzes (etwa 25%). Das Lignin verleiht den Zellwänden Steifigkeit und Druckfestigkeit und bewirkt das Verholzen der Pflanzenzellen.

  • Lösemittel: Lösemittel machen Farben, Lacke und Lasuren streichbar und bewirken durch Verdunsten den größten Teil der Trocknung. Sie sind flüssige, organische Stoffe und deren Mischungen, die dazu dienen, andere Stoffe zu lösen oder zu verdünnen, ohne sie chemisch zu verändern. Das einfachste Lösemittel ist Wasser. Nicht jeder Stoff lässt sich aber in Wasser lösen. Daher gibt es organische Lösemittel namens Kohlenwasserstoffe. Bei der Verarbeitung von lösemittelhaltigen Produkten sollten Sie allerdings Atemschutz und Handschuhe tragen. Die oftmals gesundheitsschädlichen Dämpfe dieser Lösemittel könnten sonst eingeatmet werden oder an die Haut gelangen. 

  • maßhaltig: Maßhaltige Bauteile sind Fenster und Türen. Sie dürfen sich nicht verziehen, d.h. sie müssen ihr Maß halten. Bei begrenzt maßhaltigen Bauteilen ist eine Maßänderung in geringem Umfang zugelassen, z.B. bei Verbretterungen mit Nut und Feder, Holzhäusern und Gartenhäusern. Nicht maßhaltig sind Holzbauteile, bei denen mit Maßänderungen gerechnet werden muss, z.B. überlappende Verbretterungen, Zäune, Gartenschuppen.

  • Pigmente: Pigmente sind lichtechte, nicht lösliche, wetter- und UV-stabile Farbpartikel. Sie sind Bestandteil von Lasuren und Lacken und bestimmen deren Farbton und Deckvermögen. Zudem beeinflussen sie Glanzgrad, Haftung, Elastizität und Oberflächenhärte. Es gibt anorganische Pigmente (Erdpigmente und Mineralpigmente) und organische Pigmente (Teerpigmente, Schwarzpigmente, Tier- und Pflanzenpigmente).

  • thixotrop: Thixotrope Lasuren, Lacke und Farben sind tropfgehemmt, d.h. sie tropfen nicht vom Pinsel oder der Rolle und spritzen daher auch nicht bei der Verarbeitung. Sie sind besonders für das Streichen von Decken geeignet.

 

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